Nun sind seit dem Patch anderthalb Wochen vergangen, zusätzlich kam am Mittwoch danach noch ein weiteres Update. Allmählich ist es also Zeit, einmal ein Fazit aus diesem sehr spät erschienenen Patch zu ziehen.
Für uns Paladine hat der Patch einige kleinere und einige größere Änderungen mit sich gebracht. Holys haben durch die Änderung von Infusion of Light an Flexibilität verloren, was wieder zur typischen Reaktion geführt hat: Große Wellen von "Der Holy ist tot!"-Tränen. Zu leben scheint er trotzdem noch, wie gut informierte Quellen berichten. Aber zum Thema Whine auch später noch mehr.
Für den Prot hat sich relativ wenig getan. SdK ist nun allgemein verfügbar und wurde durch das mäßige Divinity ersetzt, wir haben nun ein 11er, bei dem man gar nicht erst darüber nachdenken muss, ob man dafür irgendwo Punkte rausnimmt und wir haben ein paar neue Glyphen, von denen eine allerdings wirklich top ist.
Was gab es für den Retri? Eine Verschiebung des Schadens vom Richturteil zum Siegel und eine Verschlankung des Baumes, die sowohl kleinere Buffs als auch Nerfs enthielt. Und natürlich zuguterletzt allgemein anwendbaren Exorzismus ... bis letzten Mittwoch. Denn der Patch lässt diesen Spell dank Unmengen von PvP-Whine (später mehr) für Spieler als Ziele nicht mehr zu. Ich will mich jetzt nicht dazu äußern, ob Exo im PvP wirklich zu stark war oder, was ich annehme, der hirnlose Whine unterbelichteter und unfähiger PvP-Kiddies einfach gesiegt hat. dafür spiele ich zu wenig PvP und v.a. nicht ernsthaft genug. Aber ganz allgemein halte ich diese Änderung für nur eines: Vollkommen hirnverbrannt. Es ist einfach nur billig und armselig, einen Zauber plötzlich und einfach so vom PvP auszunehmen. Und dann v.a. auch noch einen Buff anderswo anzukündigen, anstatt ihn gleich zu bringen. Warum werden die meisten Balancing-Probleme erst nach einer kleinen Ewigkeit oder gar nicht behoben, während es beim Paladin offensichtlich immer ganz, ganz schnell gehen muss? Ein Armutszeugnis.
Ansonsten hat sich allgemein noch einiges am Manahaushalt getan: SA ist nicht mehr baseline, sondern ein 2P Talent im tiefen Protbaum. Die Retris haben dafür einen 67%igen Buff für JotW bekommen und noch die (selten genutzte) Blut-Glyphe, die den Recoil teilweise auch in Mana umwandelt. Insgesamt wird somit der Manahaushalt konstanter und unabhängig vom Encounter, was auch eine gute Maßnahme ist. Für Holys, die diese Änderung hauptsächlich treffen sollte, gab es logischerweise nichts.
Kommen wir nun zu dem, was 3.1 uns allgemein gebracht hat. Da wäre erstmal das Argent Tournament, eine teilweise ganz lustige Veranstaltung oben in Icecrown. Mit der Zeit kann man Champion der Hauptstädte seiner Fraktion werden und sich auf dem Weg sowohl ein bisschen Item-Gedöns, das wohl nur für Twinks der Rede wert ist, als auch Ruf für die Hauptstädte besorgen, was ich persönlich wesentlich interessanter finde. Denn ich gehörte nie zu denen, die Zig Millionen Stacks Runenstoff gesammelt haben, um Botschafter zu werden. Die Quests im Turnier selbst sind zumindest am Anfang ganz lustig und gut gemacht, könnten aber ein wenig mehr Abwechslung vertragen. Auch der Kampf zu Pferde fühlt sich für mich sehr passiv und wenig interaktiv an - da ginge mehr.
Aber wichtiger als das Turnier ist natürlich das, worauf die überwältigende Mehrheit der PvE-Spieler sehnsüchtig gewartet hat: Ulduar. Und das, was ich bisher gesehen habe, stimmt zuversichtlich, dass Blizzard das Instanz-Design trotz des nahezu kompletten T7-Reinfalls doch noch nicht verlernt hat. Die Instanz selbst ist einfach nur schön, stimmig und vielfältig, so dass sie allein schon das Sightseeing wert wäre. Auch die Bosse und der Trash (An dem man tatsächlich wipen kann!) sind schön vielfältig und zumindest deutlich anspruchsvoller als Lolramas. Zu einfach sind sie allerdings immer noch - wenn ich daran denke, wie das damals im T5-Content ablief, dem Gegenstück zu Ulduar, dann ist das immer noch ein Unterschied wie von Tag zu Nacht. Leider fixt Blizzard ja nicht nur die teilweise vorhandenen Bugs, sondern drückt einigen Bossen auf normal auch gleich noch kräftig die Nerf-Keule rein - eigentlich muss das nicht sein, oder sollen wir dann auf normal doch noch zum Zustand der Lootkisten auf Beinen/Ketten zurückfinden? Das wäre traurig. Zu den Hardmodes kann ich mangels Erfahrung wenig sagen, wobei ich trotz vieler relativ früher Firstkills der Topgilden die Hoffnung habe, dass sie für "normale" Spieler doch eine hinreichend große Herausforderung bilden werden. Die Zukunft wird es zeigen.
Zum Schluss möchte ich noch auf ein anderes Thema zu sprechen kommen. Warum (Achtung, Verallgemeinerungen möglich!) zum Kuckuck ist Whinen offensichtlich das einzige, was die WoW-Community so richtig beherrscht? Und warum wird darauf ganz offensichtlich auch noch gehört?
Ich meine, das PvP-Forum muss man gar nicht erst heranziehen, von den Unmengen an Schwachsinn und Hirnlosigkeit, die sich dort finden lassen, wird wohl jeder intelligente Mensch in kürzester Zeit Kopfschmerzen kriegen und dieses Forum daher wie die Pest meiden. Aber auch sonst, wohin man guckt, man findet Unmengen von Whine. Wohl jeder Patch sorgt dafür, dass bei mindestens 50% der Klassen das große "omg, meine Klasse stirbt!" auftaucht. Besonders meisterhaft sind hier die Krieger (Gab es einen Patch, wo das mal nicht kam?), aber leider ist das so ein Fall, wo sich auch die Paladine nicht verstecken müssen. Auch in den letzten Tagen waren vereinzelt wieder die allseits geliebten Mittelfinger-Posts zu sehen, von anderen Arten absoluter Entgleisung ganz zu schweigen. Und natürlich konnte man wieder xmal "Wenn das nicht geändert wird, kündige ich!!!!111einseinself" lesen. Gerade letzteres wirkt allmählich doch nur noch lächerlich - wie oft wird denn diese Drohung rausgeholt und wie selten werden die Konsequenzen gezogen? Hier der Aufruf an alle, die mit der Kündigung drohen: Tut es! Aber erspart dem Rest der Menschheit die lächerliche Wiederholung des ewig Gleichen und v.a. die permanent damit verbundenen geistigen Ergüsse auf dem Niveau eines Kleinkinds!
Allgemein, warum scheint die Mehrheit nicht einmal Ansätze einer vernünftigen Ausdrucksweise zu beherrschen? Viel Kritik am aktuellen Zustand des Spiels, gerade an der Klassenbalance, ist berechtigt, aber warum ist es unmöglich, diese vernünftig und gesittet zu äußern? Eigentlich sollte dies die einzige Möglichkeit sein, seine Interessen so vorzubringen, dass auch darauf reagiert wird - denn mit dem Geschrei eines ungezogenen kleinen Kindes, das seinen Lolli nicht kriegt oder einem anderen dessen Lolli nicht gönnt, sollte man einfach nur eines tun: Es ignorieren. Es gab da von GC auch so einen schönen (leeren) Spruch, sinngemäß: "We don't nerf anyone because of public outcry". Sie sollten sich daran halten.
Bleibt noch eines: Auch wir anderen sollten uns bemühen, für ein besseres Niveau zu sorgen. Zweifellos ist das keine leichte Aufgabe und ich weiß auch kein Patentrezept dafür, aber der Versuch ist nötig.
Mittwoch, 22. April 2009
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13 Kommentare:
Schöner Artikel. Viel wahres dran....
*Bleibt noch eines: Auch wir anderen sollten uns bemühen, für ein besseres Niveau zu sorgen. Zweifellos ist das keine leichte Aufgabe und ich weiß auch kein Patentrezept dafür, aber der Versuch ist nötig.*
Aber da, lieber Smartos mußte ich echt erstmal schmunzeln.....^^ Naja, zumindest scheinst du es ja nach dem Ausschlußverfahren zu machen.... Ironie und Sarkasmus können wir als Patentrezept schon mal streichen, Hi hi
Gruß Heidi
Netter Post, der viele meiner Gedanken zu den von dir angesprochenen Themen zum Ausdruck bringt.
<3 Smartos (auch wenn er eigentlich ein kanz pöser Purche ist)
VG
Andil
Ich weiß selber, dass ich kein Unschuldslamm bin. Hatte ich auch nie vor, Lämmer stehen in der Nahrungskette an einer etwas gefährdeten Position :P
Vom Saulus zum Paulus, Smartos ;)?
Meine Güte, Palas haben immer gejammert, damals aber mit guten Grund ...heute jammern sie auf hohem Niveau.
Und daß die PVP-Fraktion einfach der Abschaum der WoW-Welt ist, weiß jeder, der in Classic Zeiten schon PVP betrieben hat ...besser ist es nicht geworden, nur schlimmer.
All diese Reroller können dorthin gehen, wo niemals die Sonne scheint ...es sei denn, man hat gerade eine Rektaluntersuchung.
Schöner Artikel ... scheint, als ob langsam die Reife bei Dir einkehrt ;).
Gruß Arianrhod/Rhia
Ok, so traurig es ist, aber eine Aussage muss ich schon korrigieren: Die Designer HABEN es verlent, gute Instanzen zu machen. Andernfalls wären die vollkommen hirn- und sinnlosen Nerfs der Normalmodes nicht möglich.
Wieso Hirn und Sinnlos?!
Blizz verfolgt halt nur ihre Politik weiter. So vielen wie möglich für ihr Geld das gleiche zu bieten. Und wenn man sich ehrlich ist hätte Ulduar in seiner Urform einen erheblichen Teil der breiten Masse ausgeschlossen.
Es gibt 70 Achivements. Zu jeden Boss mehr als eines. Zugegeben auch da ist nicht alles Gold was glänzt. Trotzdem doch viele sehr schöne die durchaus eine völlig andere Herangehensweise verlangen und zum Teil den Schwierigkeitsgrad stark erhöhen ohne nur zusätzliches Gear sondern eben einfach mehr spielerrisches Können abverlangen.
Nachtrag:
Wenn ich z.B. auf meinen Ursprungsserver kucke und dort den Progress beobachte.... 1 Gilde die in der dritten ID vor YS steht. Der Rest davor, zum Teil sehr sehr weit davor und die meisten noch nichtmal XT-200 überwunden.
Die breite Masse spielt eben bei weitem nicht so, wie es die hier postenden Spieler machen.
"Hirn- und sinnlos" hat wenig damit zu tun, dass ich nicht wüsste, dass ich zu den <1% der Spielerschaft gehöre, die im PvE am weitesten ist. Es hat vielmehr damit etwas zu tun, dass der allmählich zu Tode generfte Anfang von Ulduar größtenteils wunderbar gemacht war. Die anfänglichen Fixes für Ignis, Razorscale und XT002 waren zweifellos sinnvoll, denn sie waren anfangs doch teilweise zu stark. Aber jetzt findet doch nur noch die Naxxramisierung (tolles Wort btw) statt. Wir haben in der ersten Hälfte von Ulduar durchschnittlich anderthalb Stunden pro neuen Boss gebraucht - zu schnell, wenn man mit früher vergleicht. Natürlich sind weniger gute Gilden langsamer, aber wo liegt denn das problem, wenn man mal ein oder zwei Tage für einen Boss braucht? Früher brauchte man im besten Falle ein bis zwei Wochen pro Boss!
Letztendlich sieht es nun so aus, dass man als Raider die Auswahl zwischen komplett simplifizierten Easymodes und bockschweren Hardmodes hat. Dazwischen gibt es genau ... nichts. Klasse.
Im Übrigen frag mal Leute wie Ezri und seine KotoCs nach ihrem Progressstand und danach, was sie von den Nerfs halten. Man muss nicht in den Top 1% sein, um sie lächerlich zu finden.
"bei dem man gar nicht erst darüber nachdenken muss, ob man dafür irgendwo Punkte rausnimmt"
Warum eigentlich? Gerade das folgetalent stackt mit anderen Schilden anderer Paladine, ist also keineswegs schlecht.
"Natürlich sind weniger gute Gilden langsamer, aber wo liegt denn das problem, wenn man mal ein oder zwei Tage für einen Boss braucht? "
Ich bin in einer mittelmäßigen Gilde (vor 3.0 knapp Illidan, vor den Nerfs von Vash&Kael knapp beide einmal gelegt).
Wir brauchen immernoch 1-2 Wipetage pro neuen Boss, und haben erst diese Woche Ignis gelegt. Davor sahen wir an dem nicht die Spur einer Chance, und haben auch XT-002 nur mit Glück gelegt da DPS fehlte.
Selbst mit den Nerfs brauchte es einen Trialabend für Kologarn.
Der Schwierigkeitsgrad wirkt also eher angemessen. Wir kommen derzeit so gut vorran wie an späteren BT Bossen und anfangs in SSC.
Ups... habe mich wohl zu sehr auf's Kapelle-Forum konzentriert... :)
Aber gut, der Reihe nach:
Da Smartos mich bzw. meine Gilde schon angesprochen hat sollte ich seinen Worten doch noch die Substanz verleihen. Er hat recht - meine Gilde ist nur Mittelklasse, der Anfang von Ulduar war für uns schwer, aber es hat einen höllischen Spaß gemacht. Einen Boss zu legen war wieder etwas. Jeder einzelne Nerf bisher hat den Boss selbst für uns in die Lächerlichkeit generft. Spaßfaktor mehr als halbiert.
Zu Smartos Meinung, was Foren angeht, habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Ich meide mittlerweile sogar unser Palaforum, weil es mir die Kopfschmerzen und die Zeit nicht mehr wert ist. Zu viel Dummheit auf einem Fleck ist einfach nicht gut für mich. Um mich niveauvoll über meine gewählte Lieblingsklasse auszutauschen habe ich die Kapelle - das reicht mir, da muss ich mich beim Lesen auch nicht übergeben.
Bleibt noch der Wein... äh Whine, sorry. So oft ich die geradezu täglichen Beteuerungen unserer Geisterkrabbe lese, dass Blizzards Design Team nicht nur der Community "nach dem Maul" designed, so wenig glaube ich sie mittlerweile noch. Jeder einzelne Patch seit 3.0 war zu mindestens 50% nichts anderes als einknickendes Design, weil wieder irgendjemand am lautesten geschrieen hat. Ulduar ist nur das jüngste, wenn auch aus PvE-Sicht plastischste Beispiel.
Ich verstehe insbesondere an dieser Stelle auch nicht, warum sie nicht einfach den gleichen Weg gehen wie früher (v.a. BC) - die Instanz nerfen, wenn das nächste Tier Content erscheint. Ich meine sind wir doch ehrlich: 3.0 MH/BT konnte jeder dressierte Affe clearen. Sollen sie Ulduar doch nerfen, wenn es für die, die mit einigermaßen Hirn, Geschick und Verstand spielen, Vergangenheit ist.
Hmm...Ich find das mit Exorzismus echt die höhe...
Wie bringt man ein Baby zum weinen?
Man gibt ihm einen Lollie, und nimmt ihn gleich wieder weg...Toll von Blizzard...
Zudem kommt noch, das wir kaum was zum utnerbrechen haben, und das, was wir haben, hat ziemlich viel cd^^ ...ein unterbrechungszauber wäre mal ganz nice^^
*Wie bringt man ein Baby zum weinen?
Man gibt ihm einen Lollie, und nimmt ihn gleich wieder weg...Toll von Blizzard...*
Ich halte den Vergleich für nicht unbedingt gelungen - aber leider sehr nah an der (Foren-)Realität.
Tatsächlich störend ist an der Geschichte zum einen die Inkonsistenz des Zaubers, zum anderen die Menge an Bugs, die es verursacht hat.
Insgesamt war bzw. ist die komplette Exorzismus-Lösung ein Schuss in den Ofen. Genauso wie der derzeitige Zustand des Vergelters im PvP nur eine weitere Ausprägung des Konzepts "Design nach dem, der am lautesten schreit" ist.
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