Samstag, 8. August 2009

Easymode und Faceroll

Heute bin ich im Forum über etwas gestolpert, was mich doch einmal fast über den aktuellen Zustand des WoW-PvEs schmunzeln ließ: Easymode und Faceroll direkt ingame als NPCs. Passenderweise stehen sie beide auch direkt vor dem Kolosseum, und zwar für die Allianz als Champion Isimode und für die Horde als Champion Faesrol. Hier auch ein Bild der beiden:


Es ist doch ganz erstaunlich, dass diese beiden NPCs es ins Spiel geschafft haben. Über die Gründe kann ich nur spekulieren - die Vernunft sagt mir, dass sich die Designer vermutlich über das, was in den Foren so geschrieben wird, lustig machen, während gleichzeitig noch eine Resthoffnung vorhanden ist, dass hier tatsächlich jemand mit einem Funken restlicher Intelligenz zeigt, was er vom derzeitigen Zustand der WoW hält.

Denn, und das ist das eigentlich Traurige, Easymode und Faceroll treffen den Zustand des PvEs perfekt. Nach dem Gamona-Interview mit Tom Chilton, das ich im letzten Artikel schon kommentiert hatte, hatte ich mir hinsichtlich des Kolosseums ja eh keine nennenswerten Hoffnungen gemacht - aber selbst das wurde noch unterboten. Da wäre erstmal die 5er-Instanz; über den Schwierigkeitsgrad will ich mich nicht weiter auslassen, weil Ulduar-Gear hier natürlich verzerrend wirken könnte. Andererseits läuft inzwischen eh fast jeder mit Gear irgendwo zwischen 213 und 239 herum, warum kann man die Instanz dann nicht ansatzweise darauf auslegen? Aber egal. Trotzdem schon irgendwie erschreckend, dass die Heroic-Variante einer nicht sonderlich schweren 5er-Instanz Loot gibt, der irgendwo zwischen Ulduar 10 und Ulduar 25 anzusiedeln ist.

Interessanter ist aber nun die Raidinstanz - und sie ist eine noch größere Enttäuschung als der restliche Patch. Jede Woche wird ein Boss freigeschaltet und erst, wenn man den Easymode komplett bestanden hat, darf man sich an der Heroicvariante versuchen. Contentstreckung vom Feinsten, aber dazu etwas später noch mehr. Wie sieht es denn mit dem Schwierigkeitsgrad aus? Die Antwort ist so simpel wie grausam: Unterirdisch. Northrend Beasts war der allererste Encounter außerhalb von Lolramas, der für uns ein Oneshot war. Und das, obwohl das Wissen über die Bossfähigkeiten im besten Falle rudimentär war. Da Mittwoch dank der üblichen technischen Probleme der 25er-Raid ausfiel, sind wir im 10er rein, um es uns einmal anzugucken. Wir kamen also, tauschten die wenigen vorhandenen Informationen aus, bufften und fingen an. In Phase 1 dauerte es einige Zeit, bis alle DDs den Sinn der Snowbolds verstanden hatten, dann war sie erledigt. Von Phase 2 hatte quasi keiner auch nur den Ansatz eines Plans, was uns dann auch 4 Leute kostete. Egal, einen Battlerezz rein, dass wir mit 7 Mann dastanden, umgezergt und ab in Phase 3. Die war dann vollkommen trivial und so waren wir nach 10 Minuten fertig. Grandios. Freitag dann noch 25er, das Achievement mit dem gleichzeitigen Tod der Würmer mitgenommen, keine Toten. Danach ging es dann weiter nach Ulduar.

Was bleibt also festzuhalten? Eigentlich nichts, was man festhalten möchte. Der Encounter ist so lachhaft einfach, selbst der Lootian mit 0 Türmen hat uns mehr Wipes gekostet (nämlich einen). Nach allen Berichten vom PTR soll es ja bei den übrigen Bossen nicht wirklich anders aussehen - hooray! Der Heroic-Modus wäre vielleicht interessant, aber den kann man ja nicht betreten. Wo wir wieder zur Contentstreckung kommen, die ich schon erwähnt hatte. Jeder, der ein ganz kleines Bisschen auf dem Kasten hat, darf also 5 Wochen warten und sich Woche für Woche mit Faceroll-Bossen abquälen, bis er endlich eine mehr oder weniger große Herausforderung (Wer weiß?) angehen kann. Einen solchen Bullshit gab es noch nie in so deutlicher Form und vor allem wird hier kaum vorhandener Content gestreckt. Denn viel gibt es da ja nicht ... ein runder Raum mit ein paar NPCs auf der Tribüne, wo man sich erst mit einer Menge BlaBla abgeben darf und dann ein paar Minuten einen Boss verhaut. Obwohl ich in vergangenen Instanzen manchen Trash gehasst habe, ist das Fehlen eines solchen in dieser Instanz nur ein weiterer Faktor, der den Eindruck herabzieht. Eigentlich war ich vor Mittwoch ja fast beeindruckt, dass Blizzard nur dreieinhalb Monate für einen Contentpatch gebraucht hat, aber jetzt überrascht es mich nicht mehr, denn viel Arbeit kann in 3.2 nicht stecken.

Was haben wir hier also vor uns? Fastfood-Content deluxe - aber wir wissen aus dem RL, Fastfood ist weder gesund noch macht er wirklich satt. Vielleicht sollten die Designer das nächste Mal daran denken, aber das werden sie wohl eh nicht tun.

3 Kommentare:

Heidi hat gesagt…

I don't know that I would say we want tanking niches. I ultimately am agreeing with what you're saying, but once we say "tanking niches" players have visions of the DK who parks outside of Icecrown until boss 4, 17 and 31 (yes, IC is that big).

evtl. ja doch ;-D

Smartos hat gesagt…

In Icecrown trifft man dann wahrscheinlich auf 30 bessere Trashmobs (von Blizzard auch "Boss" genannt) wie die Sarth-Drakes oder die Freya-Bäume, sowie Arthas. Der Hardmode besteht in einer höchst innovativen Neuerung daraus, diese 30 "Bosse" vor dem Kampf gegen Arthas nicht zu töten, so dass sie ihm zu Hilfe eilen.

Andil hat gesagt…

Abgesehen davon, dass das nur ein (wohlgemerkt ziemlich schlechter) Scherz war ... das Problem, dass die Instanzen zu leicht sind ist doch hausgemacht. Raids mit Hardmode-Equip aus Ulduar rennen durch den 10er (und wahrscheinlich auch den 25er) einfach nur so durch. Ist ja wie mit Naxx25-Equip in Uld10, da war die Herausforderung ja auch nicht so groß.

Die Leute, die gerade mal bissl Uld10-Equip haben, die ham nu schon n bissl zu knabbern. Wobei ich unser Versagen (waren mit der Gilde da) bei den Würmern darauf schiebe, dass wir einfach zu blöd waren, dass mit dem Debuff-Entfernen richtig hinzubekommen.