Montag, 25. Oktober 2010

Alles wie erwartet?


Vier der fünf Klassen von Diablo III standen nun schon länger fest und natürlich blieb die Frage nach der letzten nicht ungestellt. Nun war es also vor ein paar Tagen soweit und Blizzard eröffnete uns die Dämonenjägerin. Sie ist tatsächlich der von mir vermutete Ranger, allerdings spielen weder Bögen noch Wurfspieße scheinbar eine Rolle. Die Armbrust, gern auch doppelt, ist die Waffe der Wahl. Hinzugesellen sich Skills, die tatsächlich denen der D2-LoD-Assasine angenähert werden können. Fallen wurden zwar bis dato nicht gezeigt, aber in einem Interview werden sie erwähnt. Allerdings kommt es nicht zu dem von mir erwarteten Pet-Tree, dafür werden »finstere Fähigkeiten«, ähnlich den Schattendisziplinen oder dem Subtlety-Tree des WoW-Schurken, das Portfolio des Charakters abrunden.

Es ist also tatsächlich nicht der Zakarum-Paladin geworden, aber diese Hoffnung hatte ich sowieso bereits auf das Addon verschoben ;) Viel mehr freue ich mich, dass die Klasse tatsächlich auf den ersten Blick sehr, sehr cool aussieht. Während ich in meiner gesamten D2-Karriere wirklich jede erdenkliche gängige Klassen-Skill-Kombination und auch einige sehr abstruse Varianten (Kriegsschrei-Barbar, Wurfstern-Assasine) gespielt habe, hat es nie eine Bogen-Amazone geschafft mich zu reizen (und das bei dem Outfit!). Diese neue, dunkle, junge Dame sieht nicht nur verdammt cool aus, sondern macht auch von den Fähigkeiten schon jetzt viel mehr her, als ihre Vorgängerin.

Freitag, 15. Oktober 2010

Von WotLK zu Cataclysm - ein Rückblick

So, seit einer Weile ist es nun so weit, auch ich habe den normalen Raidcontent erfolgreich bestritten. Zeit zurückzuschauen und MEIN Fazit zu ziehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele meine Meinung über dieses Addon nicht teilen werden, bevor ihr mir jedoch vehement widersprecht, denkt bitte daran, dass jeder dieses Spiel anders spielt, mit anderen Ansprüchen an sich selbst, an andere und an das Spiel selbst und somit ist es ziemlich wahrscheinlich, dass praktisch jeder andere Bewertungsmaßstäbe als meine anlegt.

Womit gings los in WotLK? Leveln ... ich hab mir damit ziemlich viel Zeit gelassen und hatte insgesamt sehr viel Spaß dabei. Ich mag Nordend und die einzelnen Gebiete durch die Bank weg. Jedes Gebiet hatte seinen eigenen Reiz. Das wohl einzige Gebiet, dass ich nicht völlig komplett durchgequestet habe, war Eiskrone, aber auch da fehlte nicht mehr viel. Insgesamt war mein Eindruck, dass man viel mehr von der Hintergrundgeschichte schon während des Levelns erlebt hat, als noch zu BC-Zeiten. Der Lichkönig war allgegenwärtig und auch andere Bedrohungen (Huhu Malygos!) waren präsent. Die Dungeons fand ich insgesamt beim Leveln gut gelungen, wobei man mit T4-Equip besonders am Anfang recht fix durchgehuscht ist. Ich durfte allerdings auch erleben, wie die Instanzen zu spielen sind, wenn man nicht überequipt, sondern mit grünem Equip aus Nordend und der Scherbenwelt reingeht. Der Schwierigkeitsgrad steigt dann in den Fällen, in denen die Leute nicht wissen, was die Mobs können oder wie ein Boss funktioniert, enorm an. Ansonsten war der Schwierigkeitsgrad für meinen Geschmack zu leicht, ein etwas härteres Tuning hätte den Instanzen und vor allen Dingen der Lernkurve bei den neuen Spielern gut getan.

Wie gesagt, ich ließ mir Zeit mit dem Leveln, was dazu führte, dass etliche andere Spieler aus meiner Gilde vor mir Level 80 erreichten. Da ich der einzige Tank in der Gilde zu diesem Zeitpunkt war, war da halt ein großer Bedarf, den Dungeonfinder gabs ja noch nicht. Aber da ich noch an die BC-Heros dachte, in denen man als Tank ja ordentlich auf die Mütze bekommen hat, wollte ich erst noch mein Equip etwas aufwerten. Das hatte zum Ergebnis, dass ich so ziemlich komplett iLvL187 equippt in die ersten Heros gerannt bin und praktisch schon völlig überequippt war. Klar waren die heroischen Instanzen da noch neu und haben viel Spaß gemacht, allerdings waren sie nicht wirklich fordernd. Neulich ist mein Bär Level 80 geworden und ich bin ohne großartige Verzauberungen (hauptsächlich Ledererflicken) und nur mit blauem Equip aus den normalen Instanzen (iLvL 150 bis 187) ohne große Probleme durch die ersten heroischen Instanzen gekommen. Ich war etwas enttäuscht, klar, der Lebensbalken ist immer mal hin- und her gehüpft, aber die Heiler (schon etwas besser equipt, aber nicht überragend) waren von Manaproblemen und ich von Unheilbarkeit weit entfernt. Insgesamt war meine Zuneigung für die heroischen Instanzen in WotLK wie in BC verteilt: Es gibt Instanzen, die ich mag, andere wiederum mochte ich weniger, manche waren einfach nervig. Mit Hallen der Reflexion kam dann eine heroische Instanz, die am Anfang noch einen ganz guten Anspruch bot und mit schlecht zusammenspielenden Gruppen ein Horror war. Es gab dort aber auch positive Überraschungen, wenn man trotz mehrerer Whipes am Anfang zusammen die Instanz doch noch bewältigt hat, weil letztendlich Kommunikation und Zusammenspiel doch noch geklappt haben. Da möchte ich mehr von haben.

An dieser Stelle deswegen mein Wunsch für Cataclysm: Fordernde heroische Instanzen, die gutes Gruppenspiel erfordern, wo man auch mal wieder im TS Absprachen treffen muss und nicht jeden Boss unter Missachtung der Bossmechanik einfach umknüppelt. Fehler sollen durchaus mit Whipes bestraft werden. Und ich glaube, wenn ich als Tank noch einmal gegen hirnlos AoE-bombende Damagedealer antanken muss, hänge ich den Tankjob endgültig an den Nagel.

Nach den Heros ging es nach Naxxramas und da ich die Instanz nur kurz aus einem Run auf Level 70 kannte, war sie für mich praktisch komplett neu. Insgesamt vielleicht nicht die beste Idee von Blizzard, alten Kontent wieder aufzuwärmen, allerdings wage ich zu behaupten, dass die Instanz für einen sehr großen Teil der Spieler trotz allem neu war. Ich mag Naxxramas, das ganze Flair und den Look der Instanz, gehe auch heute noch gerne hin. Rückblickend war der Schwierigkeitsgrad dort viel zu leicht, aber als es noch aktueller Raidcontent war, haben wir uns trotzdem etwas schwer getan ... was aber einfach an den schlechten Spielern lag, nicht an der Instanz. Deswegen haben wir uns auch sehr gefreut, als die Instanz das erste mal clear war.

Die beiden Drachenencounter Malygos und Sartharion haben mir auch viel Spaß bereitet. Sartharion forderte vor allem durch seine Hardmode-Mechanik (auf Normal war der Drache ja eher leicht). Mann waren wir stolz, als wir den mit einem Drachen zusätzlich gelegt haben, für unsere Gruppe war das ein großer Erfolg. Malygos, ja, mein alter Kumpel Malygos, im 25er habe ich dich, als du aktuell warst, leider nie gelegt bekommen. Aber es hat immer Spaß bei dir gemacht, auch später noch. Es ist einfach lustig, immer wieder mitzuerleben, wie Leute bei einer anderen Kampfmechanik plötzlich anfangen komische Sachen zu machen.

Dann kam auch schon Ulduar und hier hat sich dann gezeigt, was für tolle Instanzen Blizzard designen kann. Da hat sich dann auch endgültig herausgestellt, welche Leute in meinem damaligen 25er Raid einfach schlecht waren - spielerisch und zwischenmenschlich. Der Raid ist im Endeffekt daran zerbrochen, auch wenn wir von den Hütern zumindest Hodir noch legen konnten. Ulduar hat mir auch danach im 10er noch eine Menge Spaß bereitet. Endlich konnte ich mit den Leuten, die ich wirklich gerne mochte, zusammen Encounter erarbeiten und Erfolge feiern, auch wenn wir sicherlich immer noch ein paar unterdurchschnittlich gute Spieler dabei hatten, wir haben einfach zusammen dran gearbeitet und uns Stück für Stück vorwärt gekämpft. Meiner Ansicht nach bot Ulduar die mit Abstand schönsten und abwechslungsreichsten Encounter in diesem Addon.

Anschließend folgte, wie ich fand leider viel zu früh, die Prüfung des Kreuzfahrers. Am Anfang haben wir da ziemlich versagt, erst hingen wir an den Bestien, dann hingen wir an den Champions. Dann liefs auf einmal und dann wars auch schon langweilig, weil der Anspruch plötzlich nicht mehr da war, den wir am Anfang hatten. Zum Glück gingen wir parallel noch in das 10er Ulduar mit dem einen oder anderen Hardmode und haben uns daran versucht, auch Yogg zu legen, was leider aber nicht geklappt hat.

Grundsätzlich find ich die Idee hinter PdK nicht schlecht, eine Art Turnier, um Leute für den Kampf gegen den Lichkönig zu rekrutieren. Wie von vielen bemängelt, fand ich die Umsetzung jedoch nicht lieblos, allerdings auch nicht sonderlich gut. Vor allem das Equiplevel, das dort droppte war für eine Zwischenmahlzeit einfach zu gut, erst recht in den Hardmodes. Oder anders gesagt, der Stellenwert von PdK als eigene Tier-Stufe stand in in einem zu großen Verhältnis zum Aufwand, den man für diese Instanz betreiben musste (sowohl aus Entwickler-, als auch aus Raidersicht). Ulduar wurde somit für die Generation "Kopf aus, Epics an" völlig uninteressant. Das hatte diese schöne Instanz meines Erachtens nicht verdient. Das wöchentliche Freischalten eines Bosses fand ich nicht gut, von dieser künstlichen Streckung des Contents sollte Blizzard meines Erachtens eher wieder Abstand nehmen.

Weiter gings dann mit der Eiskronenzitadelle. Insgesamt hat mir diese Raidinstanz recht gut gefallen, wobei ich mir mehr Interaktion mit den, den Lichkönig bekämpfenden Gruppen (Argentumkreuzzug, Scharlachroter Kreuzzug, ...) gewünscht hätte. Auch das Öffnen des Tores mit so einem einzigen (!) kleinen Rammbock war lächerlich, da hätte der Lichkönig auch gleich selbst die Tür aufmachen können. Die Bossmechaniken fand ich abwechslungsreich und auch interessant, nur leider etwas zu leicht getuned, was aber wohl auch daran lag, dass man mit seinem leicht zu bekommenden Itemlevel 245er Gear zumindest für ICC10 schon leicht "überequipped" war. Der Kampf gegen den Lichking gehört für mich zu den schönsten Kämpfen, die ich bis jetzt in WoW gesehen habe (auch wenn das bis jetzt noch nicht so viele waren). Es war einfach ein tolles Gefühl, als der olle Typ endlich lag. Auch den steigenden Buff fand ich insgesamt gut, allerdings stieg er mir persönlich zu schnell. War immer etwas komisch, wenn man eine Woche bei einem Boss (Hallo@Prof) noch bei 0.2% whiped und ihn dann die Woche drauf im 1st Try legt, weil der Buff gerade mal wieder angehoben wurde. Im Allgemeinen hätte ich mir gewünscht, den Buff auf die gewünschte Stärke einstellen zu können, nicht nur an oder aus. Für die Hardmodes fand ich den Buff überflüssig, da hätte man ihn ganz weglassen sollen. Insgesamt bin ich aber zu lange in die Eiskronenzitadelle gegangen. Die Instanz ist bei vielen Leuten (auch bei mir) völlig überspielt.

Leider bot auch das kürzlich geöffnete Rubinsanktum nicht genügend Abwechslung. Obwohl ich diese kleine Instanz recht schick finde, sowohl was die Minibosse, als auch den Endboss betrifft, so nervig und langwierig ist der Trash, der dabei noch nichtmal sonderlich anspruchsvoll ist. Vielen Leuten ist es einfach zu viel, 1,5h für Trash (inkl. Minibosse) zu verwenden, um dann vor einem Boss zu stehen, der sich dann nicht eben so einfach umlegen lässt. Ich hab es auch bei mir gemerkt, ich hatte einfach keine Lust, da immer wieder hinzugehen im 10er. Den Bosskampf find ich gut, aber alles davor kostet einfach sooo viel Zeit. Im 25er hat man wenigstens noch den Anreiz, brauchbares Equip zu bekommen, doch ist die Ausbeute eben für den Zeitaufwand recht mager, wodurch viele Leute nicht motiviert sind, dort hinzugehen.

Insgesamt war so die erste über ein komplettes Addon verteilte Raiderfahrung von sehr wechselnden Eindrücken geprägt, rückblickend hat es mir aber die meiste Zeit wirklich Spaß gemacht, wobei man natürlich bedenken muss, dass das auch zu einem nicht unwesentlich Teil an den Menschen liegt, mit denen man raidet und nicht nur an den Raidinstanzen an sich.

Kommen wir noch zu ein paar anderen Sachen. Als erstes fällt mir da das Markensystem und generell die extreme Itemspirale ein. Da hat Blizzard es meines Erachtens wirklich übertrieben. Der Markenwahn und Epicwahn zerstörte im Endeffekt das Spielgefühl heroischen Instanzen und Random-Schlachtzügen, jeder wollte nur noch schnell für seine Marken durch. Das liegt aber natürlich auch daran, dass die heroischen Instanzen das ohne Probleme zugelassen haben. Mit dem Dungeonbrowser erlebte das ganze seinen Höhepunkt, auch wenn das Tool grundsätzlich toll ist, zerstört es jedoch die Kommunikation und das Gruppenspiel. Ich hoffe, dass mit Cataclysm und fordernden 5er Instanzen das Ganze wieder entzerrt wird. Hoffentlich kann man nicht auch wieder die Hälfte seines Equips über Marken kaufen, das war schon etwas übertrieben, zumal man diese Marken so unheimlich schnell zusammen hatte.

Was ich in WotLK vermisst habe ist ein großes Welt-Event. In TBC gab es ja noch die Insel von Quel'Dalas, das war damals ein wirklich gut besuchtes Daily-Questgebiet und am Anfang konnte der ganze Server für die Öffnung eines Sunwell-Gates zusammenarbeiten. Hoffentlich wird es sowas mit Cata wieder geben. Das Gefühl "dabei zu sein" ist nicht so wirklich zu toppen.

Ansonsten habe ich am Ende von WotLK wieder angefangen zu twinken, auch mal auf der bösen Hordeseite, um die Spielwelt auch mal anders zu erleben. Vorrangig, aber weil mir langweilig war, es gab am Ende einfach nichts mehr zu tun, außer Achievements zu farmen oder andere langweilige Dinge. Auch hier muss Blizzard mit Cataclysm nachbessern. Dailys und Heros können nicht der einzige Spielinhalt neben Raids sein. Vielleicht wird ja PvP wieder etwas interessanter mit Cataclysm, in diesem Addon konnte ich mich einfach nicht dafür begeistern. Schaun wir mal, lange ist es ja nicht mehr hin.

Bis dahin werde ich mich wieder den vielfältigen Änderungen mit dem Patch 4.0.1 widmen, durch die ganzen Mechanikänderungen ist es jetzt wieder spannend geworden.